Der inzwischen 22. Thüringer Fleischrindertag fand am 23. März 2016 in der Zucht- und Vermarktungshalle des LTR in Laasdorf statt.
Mit reichlichen 120 Gästen, war die Halle gut mit interessierten Zuschauern gefüllt. Der Geschäftsführer des LTR, Herr Ronald Bialek, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Anwesenden. Er zog für das Jahr 2015 eine überwiegend positive Bilanz und stellte fest, dass die Mutterkuhhaltung bzw. die Fleischrinderzeugung gegenüber anderen Betriebszweigen, wie z.B. der Milcherzeugung, nicht so stark vom Preisverfall betroffen war. Im Jahr 2015 konnten für Rindfleisch in Deutschland deutlich höhere Preise erzielt werden, als im Jahr 2014. Er sprach von einem guten Aufwärtstrend.
Herr Wolfram Knorr (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft) fasste in seinem Vortrag die Ergebnisse der Stations- und Feldprüfungen der Fleischrinder 2015 zusammen. Thüringen ist ein vergleichsweise mutterkuharmes Bundesland, im deutschlandweiten Vergleich liegt es gemeinsam mit Schleswig-Holstein auf dem drittletzten Platz. Insgesamt sind in Thüringen 21 verschiedene Fleischrindrassen vertreten.
Mit den Ergebnissen der Eigenleistungsprüfung zeigte sich Herr Knorr sehr zufrieden. Die stationsgeprüften Bullen konnten eine durchschnittliche Lebenstagszunahme von 1.452g und eine durchschnittliche Prüftagszunahme von 1.636g erreichen. Die Feldprüfung brachte ebenfalls gute Ergebnisse, so lagen diese bei den Rassen Fleckviehfleisch und Charolais erstmals über den Ergebnissen der Stationsprüfung.
Anschließend wurden Martin Bürger, Marian Tittel, Tobias Petzenberger und Claudia Pieter für ihre Erfolge bei Schauen der Rasse „Simmentaler“ und Johannes Schmidt für die Rasse „Pinzgauer“ ausgezeichnet. Herrn Bernd Möller wurde für sein jahrelanges Engagement in der Fleischrinderzucht gedankt.
Eine theoretische Einführung in den stressarmen Umgang mit Rindern, gab Herr Philipp Wenz. Er berichtete zunächst über seinen Werdegang und seine Beweggründe zum „Low Stress Stockmanship“. Er untermauerte seine Ausführungen mit Videos von erfahrenen Trainern aus den USA.
Höhepunkt des Tages war zweifellos die praktische Vorführung seiner Theorien auf der an die Auktionshalle angrenzenden Weide. Trotz Wind und Hagel blieben die interessierten Zuschauer und folgten den Erklärungen von Herrn Wenz und den Reaktionen der Tiere auf sein Verhalten.
Weiterhin konnte auch an einer praktischen Vorführung zur Errichtung von Weideumzäunungen mit verschiedenen Drähten und Pfählen zur Wolfsabwehr teilgenommen werden.